Meine Geschichte, Schlauchmagen OP 2019
Weiblich, 41
Ich war immer schon "kernig" allein schon durch meine Veranlagung. Gesteigert hat sich das ganze dann 1987 als ich die Diagnose Akute Lymphatische Leukämie erhalten habe. Durch die Medikamente ging das Gewicht steil bergauf.
Im Alter von 12 Jahren begann ich mit den ersten Diäten, Ernährungsumstellungen und meinen Versuchen im Fitness Studio. Das ständige auf und ab meines Gewichts machte meinem Körper ganz schön zu schaffen. Nicht nur Kinder sondern auch Erwachsene können grausam sein.
1998 kam dann die Diagnose Lymph- und Lipödem an beiden Armen und Beinen mit sofortiger Einweisung in eine Spezialklinik.
Zu meinen Hochzeiten waren es 145kg bei einer Größe von 1,64m. 2011 nach zehn Jahren falscher Diagnose von Ärzten und Physiotherapeuten wurde mir eröffnet das meine anhaltenden Schmerzen nicht vom Übergewicht und dem Rücken kommen, sondern es sich im Gallenkoliken handelt. Mir wurde die Galle mit über 60 Gallensteinen entfernt.
Ab diesem Zeitpunkt ging nichts mehr. Mein Stoffwechsel, meine Verdauung, mein Hormonstatus alles im Keller und auf Sparflamme. Man teilte mir mit, das es auf normalen Weg auch nicht möglich wäre Kinder zu bekommen. Auf Reha meinte ein Arzt ich müsste mir jetzt sofort ein Magenband setzten lassen, denn so fett wie ich bin überlebe ich das nächste Jahr nicht.
Ende 2017 nachdem meine Arbeitskollegin mit der ich immer Diäten zusammen machte, neben mir einen Schlaganfall erlitt, sagte ich mir so kann es nicht weiter gehen. Ich möchte am Leben teil haben, aktiv sein und das vor allem gesund.
Ich rief in der Adipositas Sprechstunde im Klinikum Garmisch-Partenkirchen an und vereinbarte einen Termin. Hier wurden mir die verschiedenen Möglichkeiten der Magen OP expliziert erklärt und auch eine Möglichkeit der alternativen Gewichtsreduktion über Psychologen und Ernährungsberatung angeboten.
Ich ließ mir das alles durch den Kopf gehen, erkundigte mich via Lektüren und Internet selbst über dieses Thema und entschied mich für eine Schlauchmagen OP. Ein Jahr nach meinem Entschluss, mit allen Untersuchungen, Besuch in einer Selbsthilfegruppe und Terminen bei der Ernährungsberatung und Psychologen wurde ich im Juli 2019 operiert.
Die OP verlief ohne Komplikationen, einen Tag danach war ich schon wieder auf den Beinen und nach 5 Tagen in der Klinik durfte ich heim. Der Kreislauf machte mir etwas Probleme aus diesem Grund war ich auch insgesamt 4 Wochen zuhause.
Das Essverhalten hat sich geändert ja, aber zu keinem Nachteil. Es sind einfach Dinge die nicht mehr schmecken aber sie gehen einem nicht ab. Ich muss auf nichts verzichten und kann alles essen was ich möchte. Außer rohe Zwiebeln.
Außer Vitamine und B12 benötige ich keine Medikamente und habe ein völlig neues Lebensgefühl. Es sind gut über 40kg gepurzelt und der Tag besteht nicht mehr nur darin an essen zu denken oder essen zu müssen.
Trotz leichten Problemen mit Sodbrennen, dass sich bei mir auf die Zahnhälse geschlagen hat, würde ich diese OP immer wieder machen und ja ich hätte es schon früher tun sollen.
Alleine hätte ich es nicht geschafft und ja der Kopf wird nicht mit operieret, daran muss man selbst arbeiten, aber es lohnt sich für ein Leben 2.0.
Meine Geschichte; Schlauchmagen OP 2023
Männlich, 53 Jahre
Mein jahrelanges starkes Übergewicht haben meine Hüften kaputt gemacht. Ich konnte mich kaum noch bewegen. Im Jahr 2022 bin ich dann wegen starken Beschwerden ins Klinikum Garmisch-Partenkirchen gefahren.
Die OP-Termine für beide Hüften standen fest. Als ich gerade den Raum verlassen wollte, kam der Oberarzt herein um mir zu erklären, dass bei einer solchen OP und einem BMI über einen gewissen Wert, die Entzündungsgefahr zehnmal höher sind.
Bereits auf dem Nachhauseweg begann bei mir ein Umdenken. Die Hüft-OPs helfen mir nicht abzunehmen. Mein Übergewicht bekomme ich danach auch nicht in den Griff.
Jahrzehntelanges Übergewicht, viele Diäten, Kuren und Jo-Jo-Effekt …. mir war klar, dass ich alleine nicht mehr die Kraft haben werde erneut abzunehmen und das reduzierte Gewicht auch noch zu halten.
Fest entschlossen endlich etwas zu ändern, habe ich mich nach einer Magen-OP erkundig und wurde im Vorbereitungsprogramm der Klinik und im MVZ aufgenommen. Ein Dreivierteljahr absolvierte ich diverse Termine bei der Ernährungsberatung, den operierenden Ärzten und den Psychologen. Außerdem besuchte ich einige Abenden die Werdenfelser Selbsthilfegruppe. Alle Infos die ich dort bekommen habe, waren für mich und meine Entscheidung sehr wichtig.
Anfang Mai 2023 hatte ich dann meinen OP-Termin. Durch die optimale Betreuung und alle Informationen im Vorfeld, konnte ich relativ beruhigt in die OP gehen.
Mir ging es nach der OP sehr gut. Hatte wenig Schmerzen und war einfach nur gespannt wie sich mein Leben nun ändert.
Leider ist eine Bauchdeckennaht aufgegangen. Diese musste nochmal verschlossen werden. Ein paar Woche später war eine zweite Nach-OP notwendig, um entstandene Wundflüssigkeit, die nicht selbst abfloss, zu beseitigen.
Jetzt eineinhalb Jahre nach der Schlauchmagen-OP konnte ich mein Gewicht von 158 kg auf 79 kg reduzieren, bei einer Größe von 184 cm.
Ich bin mit der Ernährungsumstellung (kleinere Portionen usw.) super klargekommen. Ich kann alles essen und vertrage alles.
Durch die starke Abnahme sind meine Hüftprobleme so gut geworden, dass eine OP weit in die Ferne gerückt ist.
Ich würde die OP jederzeit wieder durchführen lassen, obwohl ich zweimal nachoperiert werden musste.
Bis auf Vitamine muss ich inzwischen keine weiteren Medikamente mehr nehmen, der Blutdruck und die restlichen Werte im Blutbild sind sehr gut.
Mein Gewicht hat sich inzwischen stabilisiert. Als nächstes stelle ich den Antrag auf eine Haut-OP und bin schon gespannt, was da rauskommt.
Fazit: Durch die Abnahme mit Hilfe der Schlauchmagen OP habe ich pure Lebensqualität zurückbekommen.